about placetogo.to - Lindas Zimmerdschungel

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Der Platz wohin es sich zu gehen lohnt. Oder zu bleiben.

Schon vor den Nationalratswahlen im Oktober 2006 schien das rechte Lager gute Chancen zu haben, dritte Kraft im Land zu werden. Das hat mich zu der Aussage in einem Diskussionsforum verleitet, dass ich mir dann wohl eine neue Heimat suchen werde. Nach Bekanntwerden des vorläufigen Wahlergebnisses ließen hämische Fragen nicht lang auf sich warten, welches Land ich mir denn ausgesucht hätte.

Ohne lang nachzudenken antwortete ich: "Tonga".

Ich kenne das Südseeinselkönigreich nur aus den Medien, und das Paradies scheint es doch nicht zu sein. Aber es ist weit weg von Österreich. Ich verstehe es als Sinnbild für eine andere Welt.

Seit 2006 hat sich hier wie dort einiges geändert:

In Tonga ist seit dem Tod seines Vaters Ende 2006 König George Tupou V an der Macht. Nach heftigen Unruhen, die bereits im November 2006 in der Hauptstadt Nuku'alofa ihren Anfang genommen hatten, erklärte er sich 2008 bereit, demokratische Reformen zuzulassen.

In Österreich ist die FPÖ tatsächlich drittstärkste Partei geworden, der Nationalpopulismus insgesamt hat bei der Parlamentswahl 2008 einen wahrhaft atemberaubenden Erfolg errungen.

Ich bin trotzdem nicht ausgewandert. Im Grunde genommen lebe ich ja gern in Österreich. Und ich kenne hier viele Menschen, deren Horizont nicht beim Brett vor dem Kopf endet. Dennoch ist in meiner Heimat eine Tendenz unverkennbar: Intoleranz, Egoismus und eine law & order-Mentalität (die vorgegebene Regeln sucht, wohl um der eigenen Verantwortung zu entgehen) begünstigen gerade in schwierigen Zeiten die gedankenlose Übernahme von Ideologien, die das Trennende betonen statt das Verbindende zu suchen. Radikale religiöse Strömungen aller Schattierungen gehören dazu genau so wie nationalistischer Populismus.

Es sieht ganz danach aus als ob das kein spezifisch österreichisches Phänomen wäre. Auch scheint es aussichtslos, diese Ideologien mit Verboten zu bekämpfen. Es gilt, die Ursachen für ihren Erfolg zu analysieren und nach Wegen zu suchen, die ihnen den Nährboden entziehen. Dazu gehört auch die Förderung der Zivilcourage und die Stärkung der Kritikfähigkeit. Eventuell gewürzt mit einem Schuss Ironie.

Tonga ist kein reiches Land. Für Landwirtschaft ist wenig Platz, zudem leidet sie unter der Konkurrenz aus anderen Ländern. Gleiches gilt für den Fischfang.

Der Verkauf von .to - Domains (<.to> steht für Tonga) ist deshalb eine willkommene Einnahmequelle, und mit dem Erwerb von placetogo.to kann ich ein wenig zum Wirtschaftsaufschwung meiner Fast-Wahlheimat beitragen.

Linda

 
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